16 Oktober 2020

Was ist ein Herzkatheter?

Herzkatheter kurz erklärt

Katheter gibt es für viele Fälle. Katheter sind Röhrchen oder Schläuche verschiedener Durchmesser aus Kunststoff, Gummi, Silikon, Metall oder Glas, mit denen Hohlorgane wie Harnblase, Magen, Darm, Gefäße, aber auch Ohr und Herz sondiert, entleert, gefüllt oder gespült werden können.

Mit einem Katheter kommt der Arzt auch an Stellen, die er sonst nicht sehen oder behandeln kann.

 

(Foto: Von J. Hupf - selbst fotografiert, Bild-frei, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2537537)


Bei einer Herzkatheteruntersuchung wird ein sehr dünner und langer Plastikschlauch unmittelbar in oder an das Herz über die Gefäße eingeführt und ein Röntgenkontrastmittel gespritzt. Damit wird die Herzkammer und die Adern und Gefäße auf dem Röntgen-Bildschirm sichtbar.

Der Kardiologe kann sehen, wo Engstellen und Herzklappenfehler vorliegen oder wie die Pumpfunktion verläuft.

Der Herzkatheter als Werkzeug


Mit einer Minikamera am Herzkatheter kann detailliert eine Fehlfunktion oder Änderung in den Gefäßen aufgespürt werden. So gibt es Werkzeuge wie eine kleine Greifzange, um Ablagerungen zu entfernen oder ein Ballon um Gefäße zu erweitern oder einen Stent zu setzen.
Der eingesetzte Stent (Drahtgitter)


Über eine Arterie am Handgelenk oder der Leiste wird der Herzkatheter bis zum Herz vorgeschoben. Bei mir erfolgte der Eingriff über das rechte Handgelenk.  
Häufig verwenden die Kardiologen einen "Einschwemmkatheter", der mittels eines kleinen Ballons platziert wird und durch den luftgefüllten Ballon über die Vene zum rechten Herzteil geschwemmt wird.

Durch den Katheter spritzt der Arzt ein Röntgen-Kontrastmittel um die zu untersuchende Herzkammer oder Adern sichtbar zu machen. Auf dem Röntgen-Bildschirm ist jeder Schritt mitzuverfolgen.  

Bei mir dauerte der Eingriff eine knappe Stunde und erfolgte mit mehreren Werkzeugen die ausgewechselt wurden.
Nach dem Ende der Behandlung wird der Katheter aus dem Blutgefäß entfernt. Der Zugang, die sogenannte Schleuse am Handgelenk verschlossen und mit einem Druckverband versehen.

Der Eingriff ist fast schmerzfrei und erfolgt nur mit örtlicher Betäubung an der Schnittstelle. 
Was man dabei fühlt und wie ich den Eingriff erlebt habe, ist ausführlich in meinem Buch dokumentiert.

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La.Palma@web.de

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